Am 27. und 28. November 2025 fand im TUM Akademiezentrum Raitenhaslach das 11. Ernst Otto Fischer-Seminar zur Lehrerfortbildung statt. Seit 2012 wird das Seminar unter der Schirmherrschaft der Technischen Universität München (TUM) in Kooperation mit dem Aventinus-Gymnasium Burghausen organisiert und gefördert von der Johannes B. Ortner-Stiftung. Ziel der Veranstaltung ist es, Chemielehrkräften aus ganz Bayern neueste Erkenntnisse aus Forschung und Industrie zugänglich zu machen, damit aktuelle Inhalte ihren Weg in den Schulunterricht finden.
Die offizielle Eröffnung übernahmen Prof. Fritz E. Kühn, Vice Dean of Academic & Student Affairs der TUM School of Natural Sciences, Dr. Ulrich Kanz, Schulleiter des Aventinus-Gymnasiums Burghausen, sowie Ingrid Heckner, stellvertretende Landrätin des Landkreises Altötting.
Ein facettenreicher erster Seminartag
Nach einem gemeinsamen Frühstück startete das Programm am Donnerstag mit einem vielfältigen Vortragsblock.
Den Auftakt machte Prof. Richard Fischer (TUM) mit dem Vortrag „Die gesellschaftliche Bedeutung der Querschnittstechnologie Katalyse – Katalyse ist immer und überall“, in dem er die allgegenwärtige Relevanz katalytischer Prozesse darstellte.
Anschließend präsentierte Prof. Christopher Stein (TUM) seinen Beitrag „Komplexe Algorithmen und maschinelles Lernen zur Beschreibung chemischer Komplexität“, der die wachsende Rolle datengetriebener Methoden in der modernen Chemie beleuchtete.
Nach dem Mittagessen im Klostergasthof Raitenhaslach folgte Prof. Johann Plank (TUM) mit dem Vortrag „Die Wissenschaft der Araber im Goldenen Zeitalter des Islams“, der die historische Bedeutung arabischer Gelehrter für die Naturwissenschaften hervorhob.
Prof. Helge Stein (TUM) widmete sich anschließend in seinem Vortrag „Automatisierung und maschinelles Lernen in der Chemie“ den aktuellen Entwicklungen in Laborautomatisierung und KI-gestützter Forschung.
Den Abschluss des ersten Tages bildete Dr. Dieter Hoffmann (TUM) mit dem Vortrag „Zoonosen als Auslöser der größten Pandemien des 20. & 21. Jahrhunderts“, der auf die Rolle tierischer Erreger bei globalen Krankheitsausbrüchen einging.
Industrielle Einblicke am zweiten Tag
Der Freitag begann mit einer Einführung von Sebastian Rubin (OMV): „Einführung und Sicherheitseinweisung zur Besichtigung der Raffinerie Burghausen“.
Die anschließende Werksbesichtigung bei der OMV Burghausen führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Labore, die zentrale Messwarte sowie die großtechnischen Anlagen des Werks. Ein gemeinsames Mittagessen bot Raum für Austausch und Fragen.
Zum Abschluss referierte Prof. Dominik Pentlehner (Technische Hochschule Rosenheim) zum Thema „Photokatalyse – eine grüne Methode in Chemie und Umwelttechnologie“, in dem er nachhaltige photochemische Prozesse und deren Nutzen für Umwelttechnologien vorstellte.
Als Abschiedsgeschenk erhielten alle Vortragenden vom Gymnasium Burghausen eine Flasche des dort selbst gebrauten Biers sowie Produkte aus der schuleigenen Imkerei.
Fortbildung mit Wirkung
Das Ernst Otto Fischer-Seminar bot auch 2025 wieder eine einzigartige Kombination aus wissenschaftlicher Tiefe, historischem Kontext und praxisnaher industrieller Anwendung. Mit seinem breit gefächerten Programm stärkt es die Rolle der Lehrkräfte als Multiplikatoren moderner Forschungsinhalte und fördert eine zeitgemäße, forschungsnahe Chemieausbildung an bayerischen Schulen.
Wir bedanken uns herzlich beim Aventinus-Gymnasium Burghausen – insbesondere bei Alexander Schuster und Monika Spiegel für die hervorragende Organisation – sowie bei der Johannes B. Ortner-Stiftung für die großzügige finanzielle Unterstützung.
Weitere Informationen
- Aventinus-Gymnasium Burghausen
- Prof. Fritz Kühn, Professur für Molekulare Katalyse
- TUM Akademiezentrum Raitenhaslach
- Das nächste Ernst Otto Fischer-Seminar ist für den 15. und 16. Oktober 2026 geplant
Pressekontakt
communications(at)nat.tum.de
Team-Website