Die Veranstaltung, die um 15.30 Uhr begann, wurde vom Dekan der TUM School of Natural Sciences Prof. Johannes Barth eröffnet, der die diesjährige Preisträgerin, Prof. Carolyn J. Anderson (University of Missouri, USA), herzlich willkommen hieß und dem Vizepräsidenten für Forschung und Innovation, Prof. Gerhard Kramer, für seine Unterstützung dankte.
Prof. Kramer dankte dem Dekan Prof. Barth, dem Department Head Prof. Nilges sowie den anwesenden Präsidenten emeritus der TUM Prof. Wolfgang A. Herrmann, den Initiator für diese Forschungsprofessur. Anschließend würdigte er die Manchot-Stiftung für ihr Engagement in der Förderung herausragender Wissenschaftler und hob die Bedeutung der Manchot-Professur als Auszeichnung für außergewöhnliche Wissenschaftler im Bereich der Chemie hervor. Er unterstrich die historische Bedeutung von Persönlichkeiten wie Adolf von Baeyer, dem Nachfolger Justus von Liebigs, und betonte den Einfluss solcher Persönlichkeiten auf die moderne Chemie. Prof. Tom Nilges, Department Head der Chemie, stellte anschließend die Jürgen Manchot Stiftung im Detail vor und dankte der Familie Manchot für ihre fortlaufende Unterstützung. Er stellte die bisherigen Preisträger vor und betonte die Bedeutung der Manchot-Professur für interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit in der aktuellen Forschung sowie für herausragende Beiträge zur Lehre. Anschließend übergab er das Wort an Prof. Angela Casini (Lehrstuhl für Medizinische und Bioanorganische Chemie), die eine ausführliche Laudatio auf Prof. Anderson hielt.
In ihrer Rede würdigte Prof. Angela Casini die interdisziplinäre Herangehensweise von Prof. Anderson in der anorganischen Chemie und Radiochemie, die für die TUM School of Natural Sciences von besonderer Bedeutung sei und sich auch im Lehrplan widerspiegele. Prof. Casini hob insbesondere hervor: „Prof. Andersons Forschung in den letzten 30 Jahren legte den Grundstein für die Entwicklung radiometallbasierter Medikamente zur diagnostischen Bildgebung und gezielten Radionuklidtherapie gegen Krebs, ein Gebiet, das heute als ‚Theranostik‘ bezeichnet wird.“ Prof. Casini betonte außerdem Prof. Andersons Engagement, die Bedeutung der Radiochemie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und schloss mit den Worten: „Ich bin überzeugt, dass Prof. Andersons einzigartige Expertise in der anorganischen Chemie, Radiochemie und ihren medizinischen Anwendungen in der Krebsbekämpfung sowie ihre Beiträge zur molekularen Bildgebung und universitärer Ausbildung die Liste der bisherigen Manchot-Preisträgerinnen und Preisträger hervorragend ergänzen und das breite Spektrum anorganischer Chemie und ihrer interdisziplinären Anwendungen eindrucksvoll präsentieren wird.“
Der Vizepräsident der TUM, Prof. Kramer, überreichte schließlich Prof. Anderson offiziell die Urkunde zur Manchot-Forschungsprofessur 2023. Die Preisträgerin hielt daraufhin ihren Vortrag zum Thema „The Role of Inorganic Chemistry and Radiochemistry in the Theranostics Success Story“. Dabei legte sie einen besonderen Fokus auf ihre Forschung zu Kupferkomplexen der Isotope Cu-64 und Cu-67, die für die Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen eine bedeutende Rolle spielen. In ihrem Vortrag präsentierte sie ihre umfangreichen Forschungsergebnisse und wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Theranostik. Die Veranstaltung endete mit einer Fragerunde gefolgt von einem Schlussapplaus an Prof. Carolyn J. Anderson.
Die TUM School of Natural Sciences gratuliert Prof. Carolyn J. Anderson herzlich zu dieser Auszeichnung.
Weitere Informationen und Links
- Prof. Carolyn J. Anderson, Simon-Ellebracht Professor in Medicinal Chemistry, Professor of Radiology, University of Missouri, USA
- Manchot-Forschungsprofessur: Die Jürgen Manchot-Stiftung verleiht die Wilhelm Manchot-Forschungsprofessur jährlich an herausragende Chemiker. Neben der Würdigung des wissenschaftlichen Werkes ermöglicht die Stiftung die Lehrtätigkeit des Preisträgers an der Chemie-Fakultät der TU München. Die Auszeichnung erinnert an den Chemiker Wilhelm Manchot (1869 – 1945), der von 1914 bis 1935 Professor und Direktor des Anorganisch-Chemischen Instituts der damaligen Technischen Hochschule München war. Herausragend sind auch seine Verdienste als Hochschullehrer. Er übersetzte das bis heute unter der Bezeichnung „Hollemann-Wiberg" jedem Studenten bekannte Standardwerk der Anorganischen Chemie ins Deutsche.
- Prof. Angela Casini, Lehrstuhl für Medizinische und Bioanorganische Chemie
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