Was passiert, wenn eine Schule ihre Schülerinnen und Schüler inspirieren möchte, Eltern aktiv zur Bildung ihrer Kinder beitragen und Universitäten nach neuen Talenten suchen? Die Antwort lautet: Wissenschaft zu Gast – eine Initiative am Werner-Heisenberg-Gymnasium (WHG) in Garching, die Wissenschaft auf die große Bühne bringt.
Seit über fünf Jahren bietet das WHG mit dieser Veranstaltungsreihe ein Forum, um aktuelle Forschung einem breit gefächerten Publikum zu präsentieren. Organisiert durch Schulleiter Armin Eifertinger und Felix Schüller, Mitglied der erweiterten Schulleitung und Koordinator des TUM-Kolleg-Programms, werden Experten eingeladen, spannende wissenschaftliche Themen vorzustellen. Die persönlichen Kontakte des Teams – oft durch ehemalige Schüler oder Eltern – spielen dabei eine zentrale Rolle.
Im Gegensatz zum TUM-Kolleg-Programm, das sich vor allem an Oberstufenschüler richtet, ist Wissenschaft zu Gast bewusst so gestaltet, dass die Inhalte für alle Schüler ab der 5. Klasse verständlich sind. Die Veranstaltungen finden etwa alle drei Monate in der Aula der Schule statt und schaffen einen lebendigen Dialog zwischen Wissenschaft und Bildung.
Prof. Tom Nilges eröffnet das Jahr mit faszinierenden Einblicken in die Energiespeicherung
Den Auftakt des diesjährigen Programms machte am 9. Dezember Prof. Tom Nilges, Leiter des Departments Chemie der TUM School of Natural Sciences und Experte für die Synthese und Charakterisierung neuer Materialien. Als ehemaliger Vorsitzender des Elternbeirats hat Prof. Nilges eine besondere Verbindung zum WHG, auch wenn sein Sohn inzwischen die Schullaufbahn abgeschlossen hat.
Vor einem interessierten Publikum sprach Prof. Nilges über das Thema: „Batterien und andere Kuriositäten zur Speicherung und effizienten Nutzung elektrischer Energie“. Nach einer Einführung durch Felix Schüller begann er mit der humorvollen Bemerkung: „Wissenschaft ist etwas Schönes, obwohl es manchmal stinkt.“ Dabei betonte er die Bedeutung junger Talente für Wissenschaft und Forschung und lud die Schülerinnen und Schüler dazu ein, ihre Begeisterung für Naturwissenschaften zu entdecken („aber die Eltern dürfen auch zuhören“).
Seine Präsentation, die sowohl Filme als auch Exponate aus dem Labor umfasste, behandelte zwei zentrale Fragen: „Kann man Computerchips aus nur einem Material bauen?“ und „Kann man aus einem Wattebausch eine Batterie bauen?“ Besonders erhellend war die Geschichte der von Nilges und Team entwickelten temperaturgesteuerten Diode, die sich an- und ausschalten sowie in ihrer Richtung ändern lässt und diese als Anschauungsmaterial herumgereicht wurde. Der Abend endete mit einer lebhaften Fragerunde, bei der Nachhaltigkeit und technologische Zukunftsaussichten diskutiert wurden.
Mehr als nur „Science on Stage“
Die Initiative Wissenschaft zu Gast ist nur eines von vielen Outreach-Projekten, die von der TUM School of Natural Sciences unterstützt werden. Jedes Jahr besuchen Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter Schulen, von Grundschulen bis hin zu Gymnasien, um TUM-Studiengänge vorzustellen und ihre Forschung zu erklären – oft mit praktischen Experimenten. Darüber hinaus findet jährlich ein Fortbildungswochenende im Akademiezentrum TUM Raitenhaslach statt, bei dem Lehrer über die neuesten Entwicklungen in ihren Fachgebieten informiert werden.
Mit Programmen wie Wissenschaft zu Gast trägt das WHG in Kooperation mit der TUM dazu bei, Wissenschaft greifbar zu machen und zukünftige Generationen für Forschung und Innovation zu begeistern.
Weitere Informationen und Links:
- Prof. Tom Nilges, Professur für Synthese und Charakterisierung innovativer Materialien
- Wissenschaft zu Gast des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Garching
- Unsere Outreach-Aktivitäten
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