Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stagnieren die Entdeckungen neuer Antibiotika, obwohl viele Bakterien zunehmend resistent werden. Die meisten Antibiotika zielen auf wenige zelluläre Strukturen, wodurch Bakterien vielfältige Resistenzstrategien entwickeln konnten.
Das Team um Stephan Sieber konzentriert sich auf die Entdeckung neuer Zielstrukturen für Antibiotika. Sie nutzen synthetische Chemie, funktionelle Proteomik, Mikrobiologie und Proteinbiochemie, um neue antibakterielle Zielstrukturen zu finden und neue Wirkstoffe zu identifizieren und zu optimieren.
In der 29. Hans Herloff Inhoffen-Vorlesung am 13. Juni, während der Verleihung der Inhoffen-Medaille 2024, erklärte Prof. Sieber, wie bakterielle Resistenz durch chemische Moleküle überwunden werden kann. Seine Strategie schädigt die bakterielle Zelle durch Deregulation biochemischer Prozesse. Ein entwickeltes Molekül überaktiviert eine Peptidase, die für die Proteinsektretion verantwortlich ist, was zur Zerstörung der Zelle führt.
Der Inhoffen-Preis, dotiert mit 8000 Euro, gilt als die angesehenste deutsche Auszeichnung in der Naturstoffchemie und wird vom Förderverein des HZI vergeben.
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